Merkmale der Krankheit
Der medizinische Begriff Tinnitus bezeichnet störende Ohrgeräusche, die wie Klingeln, Rauschen oder Pfeifen wahrgenommen werden. Diese hört der Betroffene nur selbst, da sie nicht von einer Geräuschquelle stammen.
Das Ohrensausen, Rauschen, Klingeln oder Pfeifen lässt sich schwer als Krankheit einordnen. Die Störgeräusche stellen aber eine Beeinträchtigung im täglichen Leben des Betroffenen dar. Oft versteckt sich hinter dem Tinnitus ein leichter Hörverlust, der vom Betroffenen gar nicht wahrgenommen wird, obwohl die Nutzung eines Hörgerätes Abhilfe schaffen könnte. Viele Menschen ignorieren die störenden Ohrgeräusche über Jahre, bis sie diese Beschwerden nicht mehr ertragen.
Da die Ursachen von Ohrensausen noch nicht klar sind, bedeutet nicht jedes Ohrgeräusch, dass es sich dabei um Tinnitus handelt.
Tinnitus kann man in objektiven oder subjektiven einteilen, je nachdem, ob das Geräusch mit medizinischen Geräten messbar ist.
Unter objektivem Tinnitus versteht man, wenn die Störgeräusche aus dem Körper stammen, wie z.B. Durchflussgeräusche in den Arterien oder Muskelverspannungen, die mit speziellen Techniken gemessen werden können.
Unter subjektivem Tinnitus versteht man, wenn die Ohrgeräusche nur von der betroffenen Person wahrgenommen werden und von außen nicht registrierbar sind.
Aktuelle Forschungen empfehlen, den subjektiven Tinnitus in Ototinnitus (dessen Ursachen im Innern des Ohres oder des Hörnervs liegen) und in somatischen Tinnitus (dessen Ursachen nicht im Hörnerv oder Innern des Ohres liegen) zu unterteilen.
In anderen Fällen kann man Tinnitus je nach Behandlungsmöglichkeiten einteilen:
- Audiogen oder Endogen: Das Ohr registriert Geräusche aus dem Innern des Ohres, wenn Schäden oder Fehlfunktionen im Bereich der Schnecke vorliegen.
- Nicht Audiogen: Das Ohr registriert einfach Störgeräusche, wenn Schäden oder Fehlfunktionen anderer Organe vorliegen.
Symptome und Ursachen
Tinnitus beginnt oft mit einem Pfeifen im Ohr oder einem Summen im Kopf.
Die Symptome variieren jedoch von Mensch zu Mensch. Die Experten von AudioVita können aber verschiedene Lösungen finden, die von Musiktherapie bis zum Einsatz eines Hörgerätes reichen.
Die hauptsächliche Ursache für die störenden Ohrgeräusche ist ein permanenter Schaden der Sinneshaarzellen im Innern des Ohrs, des Hörnervs oder der Nervenbahnen.
Druck auf den Ohren
Manchmal sind Rauschen und Druck miteinander verbunden.
Wie oft haben wir schon das unangenehme Gefühl von Druck im Ohr im Flugzeug oder im Auto in den Bergen gespürt? Wenn dieses Gefühl länger anhält oder man ein dumpfes Gefühl im Ohr hat, kann eine Veränderung des Druckes im Ohr vorhanden sein, die in einigen Fällen die Ursache für das Ohrensausen sein könnte.
Ursachen des Tinnitus
Ein Grund für das Entstehen von Tinnitus ist die Einwirkung von dauerhaftem Lärm oder starken Geräuschen auf das Ohr, aber auch das zunehmende Alter.
In anderen Situationen können Stress, ein Kopf- oder Schleudertrauma Ohrengeräusche verursachen. Laute Musik, Konzerte und Diskothekenbesuche können zusätzlich den Tinnitus auslösen.
Tinnitus durch Stress und Bluthochdruck. Hinter den Ohren befinden sich viele Blutgefäße. Der hohe Druck könnte ein Geräusch produzieren, das stärker als die Geräusche aus der Umgebung ist. Deshalb könnte anhaltender Bluthochdruck in manchen Fällen Tinnitus oder Ohrenrauschen zur Folge haben.
Tinnitus durch Verspannungen der Halswirbelsäule
Das gesamte System „Ohr“ befindet sich in der Nähe der Halswirbelsäule. Aus diesem Grund könnten Entzündungen oder Muskelverspannungen im oberen Bereich der Wirbelsäule das beschriebene Geräusch im Ohr auslösen.
In einigen Fällen ist Tinnitus ein Symptom für eine neurologische Krankheit, weil er Anzeichen für Erkrankungen wie Multiple Sklerose oder Tumoren im Kopf-oder Halsbereich sein könnte.
Behandlungsmethoden
Da die Ursachen für das störende Geräusch im Ohr noch nicht vollständig geklärt sind, ist es demzufolge schwierig, die richtigen Behandlungsmethoden bei Tinnitus zu finden. Nur mit Hilfe eines kompetenten Experten können die Auslöser und Ursachen gefunden werden und dementsprechend die geeignete Behandlungsmethode bestimmt werden.
Die Tinnitus- Retraining- Therapy
Die TRT (Tinnitus-Retraining-Therapy) ist eine Geräuschtherapie mit dem Ansatz der „Gewöhnung“ des Patienten an den Tinnitus. Dabei kommen verschiedene Behandlungsmethoden zum Einsatz mit dem Ziel, störende Ohrgeräusche in den Hintergrund der bewussten Wahrnehmung zu drängen und somit den Leidensdruck des Betroffenen zu senken. Der Einsatz von Hörgeräten oder Tinnitus- Maskern (Noiser) kann mit der Therapie mit Medikamenten und Methoden zur Entspannung und Stressreduktion kombiniert werden
Besonderheiten
Pulsierender Tinnitus
Pulsierender Tinnitus kommt sehr selten vor. Es handelt sich dabei in erster Linie um Erkrankungen der Herz-Kreislaufgefäße, die zu dem pulsierenden Geräusch führen. In manchen Fällen kann der pulssynchrone Tinnitus Symptom für Erkrankungen wie z.B. arteriovenöse Fisteln, Arteriosklerose, Gefäßstenosen, Glomustumore sein. Durch den pulssynchronen Tinnitus kann es häufig bei den Betroffenen zu Kopfschmerzen oder Angstzuständen kommen.
Ménière-Syndrom
Eine weitere seltene Erkrankung, die Ohrgeräusche, Schwindel, Hörverlust und Druck im Innenohr verursachen kann, ist das Ménière-Syndrom. Die Krankheit entwickelt sich häufig in verschiedenen Phasen: beginnend mit Schwindelattacken, Übelkeit und Erbrechen, gefolgt von Ohrgeräuschen und Hörverlust. Das Ménière-Syndrom wird meistens mit einer salzarmen Diät behandelt, um das normale Volumen der Flüssigkeit im Innenohr wieder herzustellen.