Beschreibung der Krankheit
Die Otitis ist eine akute oder chronische Entzündung des Ohrs, die durch Viren oder Bakterien ausgelöst wird. Sie tritt häufig als Folgeerkrankung nach einer Erkältung oder Halsschmerzen auf. Man unterscheidet je nach Lage der betroffenen Zone in folgende Formen:
- Innenohrentzündung: Die Entzündung betrifft das Innenohr.
- Mittelohrentzündung: Die Entzündung betrifft das Mittelohr.
- Außenohrentzündung: Die Entzündung betrifft den äußeren Gehörgang und das Trommelfell.
- Myringitis: Die Entzündung betrifft ausschließlich das Trommelfell.
Abgesehen von der Lage der Ohrenentzündung können alle oben genannten Formen der Otitis auftreten als:
- Akute Otitis: Die Entzündung heilt von selbst nach relativ kurzer Zeit und ohne besondere Behandlungsmaßnahmen ab.
- Chronische Otitis: Die Entzündung heilt nicht spontan in kurzer Zeit ab. Der Patient benötigt zur Heilung spezifische Medikamente.
Erkennen der Symptome
Alle Ohrenentzündungen haben das gleiche Symptom: andauernde Ohrenschmerzen. Andere Symptome, wie z.B. Übelkeit, Schwindel oder Gleichgewichtsstörungen hängen grundsätzlich vom betroffenen Bereich im Ohr ab.
Innenohrentzündung: Ursachen, Symptome und Behandlung:
Die Innenohrentzündung, auch Labyrinthitis genannt, ist eine Entzündung des Labyrinths, das für den Gleichgewichtssinn und das Gehör verantwortlich ist. Die Innenohrentzündung beeinträchtigt mehr oder weniger unser Hörvermögen und bringt unser Gleichgewicht aus dem Lot.
Mögliche Ursachen der Innenohrentzündung:
- Durch Bakterien oder Viren ausgelöste Entzündungen wie z.B. Mumps oder eine akute Otitis.
- Meningitis (Gehirnhautentzündung) oder Meningoenzephalitis
- Starke allergische Reaktionen auf Substanzen oder Medikamente
- Extremer Stress
Das erste Symptom ist das Auftreten von starkem Schwindel, Gleichgewichtsstörungen, Drehschwindel, Hörverlust, Tinnitus begleitet von Übelkeit und Angstgefühlen.
Die Diagnose einer Labyrinthitis kann mit Hilfe verschiedener Tests und Untersuchungen erstellt werden: Hirnstamm-Hörtest, Elektronystagmographie (ENG), Test auf Bakterien, CT oder MRT.
Die Behandlung der Innenohrentzündung hängt von den Ursachen und der Schwere der Erkrankung ab. Bei einer Bakterien- oder Virusentzündung werden Antibiotika oder antivirale Medikamente verschrieben, Antiemetika bei Übelkeit aufgrund des Schwindels, Medikamente zur Beruhigung und Entspannung des Patienten und Kortisonpräparate gegen die Entzündung des Hörorgans.
Mittelohrentzündung: Ursachen, Symptome und Behandlung
Die Mittelohrentzündung kann als Entzündung der Schleimhäute oder als Entzündung mit eitrigem Sekret auftreten.
- Entzündung der Schleimhäute: Die Schleimhäute des Mittelohrs und der angrenzenden Hohlräume entzünden sich. Die Entzündung führt zum Erröten und Abbau der Schleimhäute und zur Absonderung von Flüssigkeiten. Die häufigsten Erreger sind Bakterien oder Viren wie z.B. Streptokokken, Pneumokokken. Haemophilus influenzae und Moraxella catarrhalis. Faktoren wie Alter, Zustand des Immunsystems, Aufbau und Struktur des Innenohrs und der Ohrtrompete spielen eine weitere Rolle bei der Erkrankung des Mittelohrs.
- Eitrige Ohrentzündung: Diese Entzündung tritt meistens sehr plötzlich und nach einer Entzündung der Schleimhäute auf. Der Druck, der auf das Trommelfell ausgeübt wird, kann zu dessen Perforation führen. Es kommt zu eitrigem Ausfluss. Die Trommelfellperforation bringt zunächst Erleichterung und Linderung der Schmerzen. Im Normalfall schließt sich das Trommelfell nach Abklingen der Entzündung von allein.
Die Mittelohrentzündung kann mit verschiedenen Untersuchungsmethoden vom Facharzt diagnostiziert werden. Mit dem Otoskop wird zunächst das Ohr untersucht. Eine Tympanometrie kann die Bewegung des Trommelfells und den Druck im Innenohr ermitteln. Ein Tympanogramm kann Auskunft über Funktionsfähigkeit der Ohrtrompete und über das eventuelle Vorhandensein von Schleim oder Flüssigkeit im Innenohr geben.
Ein abschließendes Audiogramm ermittelt den eventuell entstandenen Hörschaden.
Die Behandlung richtet sich auch hier nach den Ursachen der Entzündung. Antibiotika werden verabreicht, wenn es sich um eine festgestellte bakterielle Entzündung handelt. Antivirale Medikamente helfen bei einer Virusinfekion; schmerzstillende und entzündungshemmende Medikamente lindern die Schmerzen und tragen zu einer schnelleren Heilung bei.
Außenohrentzündung: Ursachen, Symptome und Behandlung
Die Außenohrentzündung wird fast immer durch eine bakterielle Infektion der äußeren Haut des Gehörgangs oder durch eine Mykose (Pilzkrankheit) verursacht. Die häufigsten Symptome sind: störender Juckreiz, der sehr schnell in Schmerz übergeht; Hautrötung, Hyperämie ( erhöhte Durchblutung des Außenohrs ), Schwellung, Beeinträchtigung des Hörvermögens oder blutig-eitriger Ohrfluss. Der Facharzt untersucht den erkrankten äußeren Gehörgang auf diese Symptome.
Die häufigsten Formen der Infektionen sind:
- Herpes-Zoster-Virus
- Otitis externa bullosa
- Otomykose
Die geeignete Therapie richtet sich nach den Ursachen der Entzündung: Medikamente mit schmerzstillender Wirkung, Antibiotika im Fall einer bakteriellen Infektion, antivirale Medikamente im Fall einer Virusentzündung, Antimykotika bei einer Pilzerkrankung und desinfizierende Spülungen im Bereich des Außenohrs.